MEILENSTEIN FÜR UMWELTFORSCHUNG: FH KÄRNTEN GRÜNDET ERSTES BIODIVERSITÄTSZENTRUM

Mit dem Interdisciplinary Centre for Ecosystem Services and Biodiversity (I.C.E.B.) hat die FH Kärnten Österreichs erstes Forschungszentrum ins Leben gerufen, das Biodiversität und Ökosystemleistungen systematisch und datenbasiert messbar macht.
Die Gründung des I.C.E.B. stellt einen bedeutenden Meilenstein in der österreichischen Umweltforschung dar. Das Zentrum, das im tpv Technologiepark Villach angesiedelt ist, widmet sich der fundierten Erfassung und Analyse von Biodiversität und Ökosystemleistungen. Durch die Verbindung von ökologischer Forschung und modernster Technologie sollen neue Erkenntnisse für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gewonnen werden.
„Biodiversität ist eine kostbare Ressource, über die wir immer noch sehr wenig wissen. Die Technologien aus unserem Forschungszentrum werden dazu beitragen, dass wir die Vielfalt des Lebendigen besser erfassen, entwickeln und schützen können.”
- Zentrumsleiter und UNESCO-Chairman für Nachhaltigkeit an der FH Kärnten Michael Jungmeier
Das Projekt wird mit 2,5 Millionen Euro von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert und durch eine langfristige Kooperation mit der Privatstiftung der Kärntner Sparkasse unterstützt.
INNOVATION DURCH INTERDISZIPLINÄRE FORSCHUNG
Das Zentrum vereint drei spezialisierte Forschungsdepartments, die ihre Expertise in der Biodiversitätsforschung bündeln:
- MCA (Management of Conservation Areas): Erforschung von Artenvielfalt und Ökosystemleistungen.
- SIENA (Spatial Informatics for Environmental Applications): Digitale Verfahren zur Erfassung und Analyse von Biodiversität mit modernen Technologien wie KI, Drohnen und Satelliten.
- CoNNA (Conservation Needs and Nature-based Adaptation): Umsetzung der Forschungsergebnisse in praxisorientierte Maßnahmen für Unternehmen und Gemeinden.
FREILUFTLABOR FÜR FORSCHUNG UND INNOVATION
Ein besonderes Highlight des I.C.E.B. ist das Metschacher Moos bei Zweikirchen, eines der größten Freiluftlabore für Biodiversität in Österreich. Hier werden Langzeit-Monitoringprojekte durchgeführt und Renaturierungsprozesse beobachtet – unterstützt durch moderne Technologien wie Sensornetzwerke und Drohneneinsatz.
VORTEILE FÜR UNTERNEHMEN UND GEMEINDEN
Unternehmen und Gemeinden profitieren in vielfacher Weise vom Know-how und der praxisorientierten Forschung des Zentrums. Das I.C.E.B. unterstützt dabei, messbare Nachhaltigkeitsleistungen im Einklang mit der EU-Taxonomie und ESG-Kriterien zu erbringen. Auch die monetäre Bewertung von Biodiversität und Ökosystemleistungen wird möglich – ein entscheidender Schritt zur Integration in Planungs- und Entscheidungsprozesse.
Eine naturnahe und nachhaltige Flächengestaltung kann langfristig Kosten reduzieren – etwa durch geringeren Hochwasserschutzbedarf oder bessere Klimaregulation. Auch der Wert von Immobilien steigt messbar durch ökologische Gestaltung. Zudem schaffen verlässliche Biodiversitätsdaten die Grundlage für Förderungen und attraktive Finanzierungsmöglichkeiten.
PRAKTISCHE EINBLICKE IN DIE BIODIVERSITÄTSFORSCHUNG FÜR STUDIERENDE
Studierende der FH Kärnten können aktiv an den Forschungsprojekten des I.C.E.B. teilnehmen und wertvolle Praxiserfahrungen sammeln. Die Themen Biodiversität, digitale Umweltanalyse und nachhaltige Planung fließen auch zunehmend in die Lehrpläne ein.
Das I.C.E.B. setzt damit neue Maßstäbe in der Biodiversitätsforschung – für eine nachhaltige Zukunft von Natur, Wirtschaft und Gesellschaft.