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Forschung & EntwicklungWirtschaft Lesedauer: 5 min Erscheinungsdatum: 21.05.2025

GRÜNES LICHT FÜR EUROPAS ERSTE IONENFALLEN-CHIP-PILOTLINIE

© SAL | Sarina Dobernig
SAL Mitarbeiter im Reinraum

Das Frame­work Part­nership Agree­ment für Europas erste Ionen­fallen-Chip-Pilot­linie unter dem EU Chips Act wurde vom Chips Joint Under­ta­king (Chips JU) positiv bewertet. Dies stellt einen bedeu­tenden Meilen­stein für den Fort­schritt in der Ferti­gung von Quan­ten­tech­no­lo­gien dar und stärkt Europas tech­no­lo­gi­sche Souve­rä­nität.

 

Die Initia­tive CHAMP-ION (Cham­pio­ning a Euro­pean advanced manu­fac­tu­ring pilot line of ion-traps / Förde­rung einer fort­schritt­li­chen, euro­päi­schen Pilot­linie für die Herstel­lung von Ionen­fallen) bietet einen stra­te­gi­schen Rahmen für sieben Jahre, um ein nach­hal­tiges und skalier­bares Pilot­li­ni­en­netz­werk in der EU aufzu­bauen. Das Netz­werk soll Inno­va­tionen im Bereich von Ionen­fallen-Chips voran­treiben und das euro­päi­sche Ökosystem stärken, um eine quali­tativ hoch­wer­tige, indus­tri­elle Massen­pro­duk­tion zu ermög­li­chen.

 

UMFASSENDES KONZEPT FÜR DIE HERSTELLUNG UND ANWENDUNG VON QUANTENTECHNOLOGIE

Die Zusam­men­ar­beit ermög­licht die Erar­bei­tung eines umfas­senden Konzepts für die Weiter­ent­wick­lung der gesamten Wert­schöp­fungs­kette hin zu einer hoch­wer­tigen Ferti­gung – vom Design über das Chip-Packa­ging bis hin zur Bereit­stel­lung von Ferti­gungs­dienst­leis­tungen für Indus­trie­partner. Ziel ist es, voll-inte­grierte, vali­dierte und skalier­bare Ionen­fallen mit inte­grierter Elek­tronik und photo­ni­schen Struk­turen auf einem Chip zu reali­sieren.

Mehrere konkrete und realis­ti­sche Anwen­dungs­fälle aus den verschie­denen Berei­chen der Quan­ten­tech­no­lo­gien werden damit geför­dert: Quan­ten­com­puter, Quan­ten­sen­sorik und Quan­ten­kom­mu­ni­ka­tion. Außerdem wird die Zusam­men­ar­beit wich­tige Dienst­leis­tungen inner­halb des Ökosys­tems ermög­li­chen, mit denen das Bewusst­sein und die Fähig­keiten inner­halb der Indus­trie gestärkt werden können.

Welcome2Villach Zitat

"Schlüs­sel­tech­no­lo­gien wie etwa Quan­ten­wis­sen­schaft spielen für den Inno­va­ti­ons­standort Öster­reich eine bedeu­tende Rolle. Schon jetzt hat unser Land hier eine welt­weit führende Rolle, die wir mit gezielten Inves­ti­tionen weiter ausbauen wollen. Die Teil­nahme von fünf öster­rei­chi­schen Orga­ni­sa­tionen an der euro­päi­schen Initia­tive CHAMP-ION, unter der Leitung von Silicon Austria Labs, ist ein weiterer wich­tiger Meilen­stein zur Absi­che­rung Öster­reichs in der inter­na­tio­nalen Quan­ten­for­schung und der Entwick­lung prak­ti­scher und markt­reifer Anwen­dungs­mög­lich­keiten. Davon profi­tiert auch die öster­rei­chi­sche Wirt­schaft, denn ein wett­be­werbs­fä­higer Indus­trie­standort ist untrennbar mit einem starken Inno­va­ti­ons­standort verbunden."

 

- Innovationsminister Peter Hanke

„Die CHAMP-ION-Initia­tive stärkt Europas Führungs­rolle in den welt­weiten Quan­ten­tech­no­lo­gien und unter­streicht unsere heraus­ra­genden wissen­schaft­li­chen und tech­no­lo­gi­schen Fähig­keiten. Es ist inspi­rie­rend zu sehen, wie durch euro­päi­sche Inno­va­tionen eine solch hoch­wirk­same Initia­tive voran­ge­trieben wird. Diese Zusam­men­ar­beit wird wesent­lich zu Europas tech­no­lo­gi­scher Souve­rä­nität und wirt­schaft­li­cher Wider­stands­fä­hig­keit beitragen und gleich­zeitig ein starkes, grenz­über­schrei­tendes Ökosystem fördern, das zukünf­tige Fort­schritte in der Quan­ten­tech­no­logie unter­stützt“, so Chris­tina Hirschl, Geschäfts­füh­rerin von SAL.

„Mit dieser Pilot­linie wird die euro­päi­sche Exper­tise im Bereich von Ionen­fallen für die skalier­bare Quan­ten­chip­pro­duk­tion gebün­delt“, ergänzt Mohssen Moridi, Senior Director bei SAL. „Als Main Hosting Site sind wir beson­ders stolz, Prozesse zu entwi­ckeln, die den indus­tri­ellen Stan­dards entspre­chen. Diese Initia­tive verkör­pert die Ambi­tionen Europas, eine verläss­liche Liefer­kette für Quan­ten­tech­no­lo­gien aufzu­bauen.“

Die Initia­tive CHAMP-ION wird die Unab­hän­gig­keit von inter­na­tio­nalen Liefer­ketten durch die gemein­samen Mittel der EU-Länder und der Euro­päi­schen Union stärken. Die Koope­ra­tion ist für alle Hoch­tech­no­lo­gie­stand­orte von entschei­dender Bedeu­tung, vor allem auf dem viel­ver­spre­chenden Gebiet des Quan­ten­com­pu­tings mit Ionen­fallen.

 

ZUSAMMENARBEIT IN GANZ EUROPA

CHAMP-ION bringt 21 heraus­ra­gende Partner aus sechs euro­päi­schen Ländern zusammen. Das Konsor­tium besteht aus:

  • Forschungs- und Tech­no­lo­gie­or­ga­ni­sa­tionen: Silicon Austria Labs (SAL), Physi­ka­lisch-Tech­ni­sche Bundes­an­stalt (PTB), Insti­tute of Scien­tific Instru­ments of the ASCR ISI, Tech­nical Re­search Centre of Finland (VTT), Inter­na­tional Iberian Nano­tech­no­logy Labo­ra­tory (INL) und das National Metro­logy Insti­tute of Italy (INRIM)
  • Univer­si­täten: Univer­sität Inns­bruck, Gott­fried Wilhelm Leib­nitz Univer­sität Hannover, Univer­sität Siegen, Johannes Guten­berg Univer­sität Mainz, Univer­sität Padua und die Palacky Univer­sität Olomouc
  • KMUs: Alpine Quantum Tech­no­lo­gies GmbH, neQxt GmbH, eleQ­tron GmbH, QUDORA tech­no­lo­gies GmbH, Parity Quantum Compu­ting GmbH und AMIRES Busi­ness Inno­va­tion Manage­ment Insti­tute, z.ú.
  • Groß­un­ter­nehmen: Infi­neon Tech­no­lo­gies Austria AG, Infi­neon Tech­no­lo­gies Dresden GmbH & Co. KG, Infi­neon Tech­no­lo­gies AG

 

Das Frame­work Part­nership Agree­ment markiert den entschei­denden Schritt, Europas Fähig­keiten im Bereich der Quan­ten­tech­no­lo­gien voran­zu­treiben und eine robuste, souve­räne tech­no­lo­gi­sche Zukunft für Europa zu sichern. 

 

ÜBER SILICON AUSTRIA LABS (SAL)

Die Silicon Austria Labs GmbH (SAL) wurde 2018 als bundes­län­der­über­grei­fendes, außer­uni­ver­si­täres Spit­zen­for­schungs­zen­trum im Bereich der elek­tronik- und soft­ware­b­a­sierten Systeme (ESBS) gegründet. An den Stand­orten Graz, Villach und Linz wird an Schlüs­sel­tech­no­lo­gien in den Berei­chen Micro­sys­tems, Sensor Systems, Power Elec­tro­nics, Intel­li­gent Wire­less Systems und Embedded Systems geforscht. SAL bringt dabei wesent­liche Akteure aus Indus­trie und Wissen­schaft und damit wert­volle Exper­tise und Know-how zusammen und betreibt koope­ra­tive, anwen­dungs­ori­en­tierte Forschung entlang der Wert­schöp­fungs­kette. Ziel ist es, den Wert­schöp­fungs­pro­zess von der Idee zur Inno­va­tion zu beschleu­nigen – mit exzel­lenter Forschung und wirt­schaft­li­chem Nutzen. Eigen­tü­me­rinnen sind die Repu­blik (50,1%), die Länder Stei­er­mark und Kärnten (je 10%), das Land Ober­ös­ter­reich (4,95%) und der Fach­ver­band für Elektro- und Elek­tro­nik­in­dus­trie (24,95%).