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© Stadt Villach | Wolfgang Kofler
Baustelle in vista

Unsere Geschichte

In fast 120 Jahren vom Zellstoffwerk zu einem einzigartigen Hightech-Standort

Als im Jahr 1902 ein Zellstoffwerk der Zellstoff Pöls AG in Villach gegründet wurde, war dies zugleich die Geburtsstunde für den Industriestandort Villach/St. Magdalen. Bis Ende der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts war das Zellstoffwerk am genannten Ort angesiedelt. Nach dessen Schließung war für die Stadt Villach ein wirtschaftspolitischer Neuanfang notwendig.

TECHNOLOGIEOFFENSIVE

Anstatt zu stagnieren, entschied man sich für eine offensive Technologiepolitik, die für Dynamik, Standort- und Lebensqualität sowie für wirtschaftlichen Aufschwung in den verschiedensten Bereichen steht. Mit dieser Strategie hat sich Villach als Wirtschaftsstandort im Alpen-Adria-Raum im Hightech-Bereich einen Namen gemacht und eine klare Positionierung geschaffen. 

Die Voraussetzungen hierfür waren durch bereits erfolgreich angesiedelte Großunternehmen wie Infineon Technologies (ehemals Siemens) und SEZ (Semiconductor-Equipment - Zubehör für die Halbleiterfertigung), heute Lam Research, gegeben. Ab dem Jahr 1997 kaufte die Stadt Villach sowohl die Flächen des ehemaligen Zellstoffwerkes vom Land Kärnten als auch weitere Flächen privater Eigentümer, um über ein geschlossenes Ansiedelungsareal verfügen zu können. Das dafür notwendige Investitionsvolumen der Stadt für eine Gesamtfläche von rund 27 ha beläuft sich mittlerweile auf rund EUR 10 Millionen.

Dieser Entscheidung ging im Jahre 1996 die Gründung eines eigenen Wirtschaftsreferates (nunmehr Teil der Abteilung Finanzen und Wirtschaft) voraus, welchem vorrangig die Aufgabe der Entwicklung Villachs als Hightech-Wirtschaftsstandort und die Schaffung neuer, hochqualitativer Arbeitsplätze im Technologiesektor übertragen wurden.

Die Zellulosefabrik in St. Magdalen
© Stadt Villach

GRÜNDUNG tpv TECHNOLOGIEPARK VILLACH

Grundlage für die Entwicklung des tpv war ein Entwicklungskonzept, das von der möglichen Gesamtnutzfläche von 27 ha inkl. Parkflächen, einem Arbeits- und Lebensraum für rund 4.000 Menschen sowie einer eindeutigen Schwerpunktsetzung in den Bereichen der Mikroelektronik, Elektronik, Mechatronik, Maschinenbau, Erneuerbare Energie, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Zulieferer und Dienstleistungsbetriebe ausging. Neben dieser Konzentration wurde bereits zum damaligen Zeitpunkt das Drei-Säulen-Modell mit Aus- & Weiterbildung, Forschung & Entwicklung sowie Wirtschaft an einem Standort als verbindendes Element klar definiert. Die Stadt Villach leistete hierbei die Vorarbeit für die Etablierung als international ausgerichteten Hightech-Park.

Sonnenaufgang über Gebäudekomplexe des Technologieparks
© Martin Steinthaler

FACHHOCHSCHULE KÄRNTEN

Parallel dazu startete 1996 auf Initiative der Stadt Villach der Studiengang Elektronik der FH Kärnten am Standort Villach. Diesem folgten bis zum heutigen Tag die Studienbereiche Engineering & IT mit Studiengängen wie Systems Engineering, Maschinenbau, Geoinformation und Umwelt, etc., sowie Wirtschaft und Management mit Studiengängen wie International Business Management, Public Management, etc. Weiters angeboten werden Lehrgänge und Studienbereiche, die Studiengänge der Fernuniversität Hagen und das Multimedia-Diplomstudium der Rechtswissenschaften der Johannes Kepler Universität Linz.

Mit Fertigstellung des ersten Gebäudes T01 erfolgte die Übersiedlung der Fachhochschule aus der Innenstadt in den tpv.

Gruppenfoto Eröffnung der FH in Villach
© Heinz Hufnagl
© FH Kärnten
Das Gebäude der FH Villach
© Heinz Hufnagl
Eröffnung der FH Villach
© Karin Wernig
Studierende sitzen vor der FH Villach

CTR AG KOMPETENZZENTRUM

Ein weiterer bedeutender Schritt war 1997 die Gründung der CTR AG (Carinthian Tech Research), nunmehr Teil der SAL Silicon Austria Labs GmbH, gemeinsam mit dem Bund, der Industriellenvereinigung Kärnten, dem Land Kärnten und dem Fraunhofer Institut. Hierbei handelte es sich um ein außeruniversitäres Forschungs- und Kompetenzzentrum im Bereich Sensorik-Aktuatorik (Messtechnik und deren Umsetzung). CTR war seit 1998 das erstes Kplus-Kompetenzzentrum in diesen Bereichen und übersiedelte ebenfalls nach Errichtung in das Gebäude T01 in den tpv.

me2c

Neben der Entwicklung des tpv wurde ab dem Jahr 1998 parallel auch der me2c [micro]electronic cluster seitens der Stadt Villach gemeinsam mit den Leitbetrieben aufgebaut. Zielsetzung war es, ein Netzwerk zwischen den bestehenden Leitunternehmen mit Klein- und Mittelbetrieben in den genannten Bereichen zu schaffen, um gemeinsame Mitarbeiter:innenqualifizierungen, Projekte sowie die Kommunikation zwischen den Cluster-Mitgliedern zu ermöglichen. Die gesetzten Maßnahmen führten im Jahr 2000 zur Gründung eines eigenständigen Vereines, der heute als SAC Silicon Alps Cluster, in Kärnten und der Steiermark bundesländerübergreifend in der Branche der Mikroelektronik und Elektronik tätig ist.

20 Jahre CTR Präsentation
© Karin Wernig

WETTBEWERB tpv

Anfang der 2000er-Jahre wurde zur Sicherstellung der Vernetzung und zur Gewährleistung der klaren Positionierung als Hightech-Standort von der Stadt Villach ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben.

Aus den zahlreichen Bewerbungen wurde das Gestaltungskonzept “urLaub” - nach dem Motto „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ - des Architekturbüros Kletzl aus Graz als Siegerprojekt ausgewählt. Der Fokus des Konzeptes lag vorrangig in der Bebauung einzelner Inseln sowie der landschaftlichen und gärtnerischen Inszenierung der übrigen Flächen. Hierbei ging es um die Gestaltung als Auwald, der durch Sträucher und Rasenflächen aufgelockert wird. Aufgrund der Markterfordernisse musste aber hiervon abgegangen werden, aktuell wird an der Erstellung eines neuen Bebauungsplans gearbeitet.

Architekturmodell
© Karin Wernig

PPP-MODELL T01 und T02

Noch während der Wettbewerbsphase wurde bereits mit der Planung des ersten Gebäudes T01 begonnen. Dabei wurde die Finanzierung sowie die Errichtung durch einen privaten Bauträger im Sinne eines Private-Public-Partnership-Modells (PPP-Modell) vorgenommen.

Im September 2001 wurde das Gebäude T01 fertiggestellt und die Mieter:innen FH KärntenCTR AG/nunmehr SAL Silicon Austria Labs GmbH konnten in die nach ihren Anforderungen konzipierten Flächen einziehen. Somit war die erste "Zelle” des Drei-Säulen-Modells realisiert. Das Gesamtinvestitionsvolumen der ersten Baustufe belief sich auf ca. 11 Millionen Euro, bereits nach kürzester Zeit war die Fläche von 13.000 m2 zu 100 % ausgelastet.

Luftbild von den Gebäuden T01 und T02 in vista
© Fritz Press

Bereits im Juni 2002 konnte das zweite Gebäude T02 ebenfalls als PPP-Modell errichtet werden, wobei dieses vor allem für Unternehmen im technologischen Bereich konzipiert wurde. Die Nutzfläche dieses Gebäudes beträgt rund 11.500 m2, das Investitionsvolumen belief sich auf ca. 15 Millionen Euro.

In den darauffolgenden zwei Jahrzehnten vergrößerte sich der tpv stetig. Neben der Ansiedlung von Unternehmen wie der Wirtschaftskammer Kärnten (WKO) und dem Wirtschaftsförderungsinstitut WIFI, der T.I.P.S. (Technical Innovation – Physical Solutions) Messtechnik GmbH und der Gemeinnütziges Personalservice Kärnten GmbH (GPS), wurde 2012 das STUWO Studierendenwohnheim eröffnet und 2015 das erste Gebäude B01 des  High Tech Campus Villach fertiggestellt.

Übersicht T01 & T02


~11 Mio €
Investitionsvolumen für die erste Bauphase (T01)
13.000 m²
Fläche Gebäude T01
~15 Mio €
Investitionsvolumen für die zweite Bauphase (T02)
11.500 m²
Fläche Gebäude T02

EXPANSION

Der tpv wächst weiter und der Standort wird weiterentwickelt und ausgebaut. Seit März 2021 wird das Gebäude BA02  des HTCV High Tech Campus Villach errichtet. Hier entstehen 3.000 m² Labor- und Büroflächen sowie ein 1.000 m² großer Reinraum. Ab 2022 wird außerdem mit den baulichen Maßnahmen für einen Kindergarten mit einem eigenen „mini educational lab“ begonnen. Der Kindergarten wird drei Betreuungsgruppen für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und eine Kleinkindgruppe für Kinder zwischen ein und drei Jahren beherbergen.

Visualisierung tpv Technologypark Villach
© Stadt Villach

WAS DIE ZUKUNFT BRINGT

In weiterer Folge sind die Umsetzung und Errichtung eines neuen Leitsystems einschließlich der Gestaltung des Einfahrtsbereich, eine Infobox, die Errichtung einer Flusstribüne und einer Flussterrasse, die Verlegung eines Teils des Radweges, Verbindungswege zwischen den Gebäuden, ein Parkhaus mit bis zu 600 Stellplätzen sowie auch die Errichtung der Gebäude BA03 und BA04  geplant.

Visualisierung der Flusstribüne im tpv
© Institute for cultural policy